Wurden vor Jahren die meisten Medikamente komplett von der Krankenkasse übernommen, hat der Gesetzgeber inzwischen einen Riegel vor die Kostenexplosion im Gesundheitswesen geschoben. Zuzahlungen sind nun der Normalfall und variieren je nach Kostenpunkt des Medikaments. Für sozial benachteiligte Menschen besteht die Möglichkeit der Kostenbefreiung, wenn sie eine bestimmte Summe an Eigenleistung übernommen haben. Somit soll verhindert werden, dass finanziell benachteiligte Menschen aus Geldmangel auch die Arztbesuche vermeiden. Dies könnte jedoch durch verschleppte Krankheiten zu erhöhten Kosten für die Krankenkassen führen.
Durch die Einführung der Praxisgebühr hat sich allerdings gezeigt, dass sich eine breite Bevölkerungsschicht trotz allem vom Gang zu Doktor abhalten lässt. Beim Gesetzgeber wird seit Jahren darüber diskutiert, wie man dieses Übel abschaffen kann. Eine Lösung ist derzeit nicht in Sicht. Obwohl die Höhe der Zuzahlungen klar geregelt ist, ist sie dem Patienten in der Apotheke nicht unbedingt einleuchtend. Kleine Summen zahlt er bar, größere Beträge mit der Bankkarte zu seinem Girokonto. Umfragen haben ergeben, dass Patienten das Gefühl haben Medikamente vollständig zu bezahlen, denn den eigentlichen Anteil werden sie nicht gewahr. Aufklärung würden ihnen die Apotheken liefern, aber gerade ältere Menschen trauen sich jedoch hier nicht zu fragen.
Zu Bedenken ist sicherlich auch, dass zahlreiche Medikamente wirklich nicht mehr von der Krankenkasse übernommen werden. Dazu gehören beispielsweise diejenigen, die bei Erkältungsbeschwerden helfen sollen. Da sich künftig noch viel im Gesundheitswesen verändern wird, ist abzuwarten, wie sich zu Zuzahlungsrate für Patienten weiter gestalten wird. Ziel des Gesetzgebers ist es, für Kostensenkung zu sorgen. Dazu versucht sie seit Jahren, den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen zu schüren. Einzelverträge zwischen Kassen und Arzneimittelherstellern könnten außerdem dafür sorgen, dass Medikamente grundsätzlich günstiger werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Gesundheitssystem weiter entwickeln wird und ob die Patienten ist zum derzeitigen Stand jedoch keinesfalls vorher zu sagen, da sowohl die Finanzkrise als auch die politische Lage hier keine Voraussagen zulassen.